• Hoskinson weist Berichte über einen Shutdown, einen Hack oder eine zentrale „Rollback“-Aktion zurück und verweist auf einen Implementation-Edge-Case.
  • SPOs, Börsen und Engineering-Teams erkannten das Problem in Echtzeit; ein Patch wurde ausgeliefert, ein Incident-Squad koordiniert und Behörden informiert.

Cardano-Gründer Charles Hoskinson hat mit einer „Myths vs Facts“-Darstellung auf Falschmeldungen rund um eine Störung im Cardano-Hauptnetz reagiert. Das Mainnet sei zu keinem Zeitpunkt abgeschaltet worden.

Die beobachtete Verlangsamung sei auf eine vorübergehende Chain-Split-Situation in Folge eines Edge-Cases in der Node-Implementierung zurückzuführen. Kernprotokoll, Konsens und Kryptografie seien nicht kompromittiert worden.

Die Liste räumt mit weiteren Mythen auf: „Cardano wurde gehackt“ – falsch, es gab keinerlei Bruch im Ouroboros-Konsens. „Niemand nutzt Cardano, deshalb hat es keiner gemerkt“ – falsch, da SPOs, Exchanges, Wallets und Explorer in Echtzeit reagierten.

„Ein Teenager mit KI-Tool hat das Netzwerk zu Fall gebracht“ – falsch, es habe sich um eine gezielt konstruierte Transaktion gehandelt, die nach Entdeckung auf dem Preview-Testnet eingereicht worden sei; Behörden würden informiert.

„Jemand hat zentral die Chain zurückgedreht“ – ebenfalls falsch. Unabhängige SPOs, Börsen und Relays seien freiwillig auf eine gefixte Node-Version gewechselt; dadurch habe die gesunde Kette die ungültige via normalen Konsens, nicht durch Zentralsteuerung, überwogen.

Reaktion, Sicherheit und nächste Schritte

Laut Hoskinson formierten Ecosystem-Teams kurzfristig ein Incident Squad, lieferten gepatchte Software innerhalb weniger Stunden aus und hielten sich an etablierte Disaster-Recovery-Prozesse.

Cardano betreibt Bug-Bounty- und Responsible-Disclosure-Programme; da diese in diesem Fall umgangen wurden, werde der Vorgang als potenziell böswillig eingestuft und an zuständige Stellen verwiesen. Ein Retrospektivbericht soll den Zwischenfall detailliert aufarbeiten und Empfehlungen für Härtungen ableiten.

Hoskinson appellierte, verifizierte Informationen zu teilen, statt FUD zu verbreiten. Er hatte sich bereits früher gegen Fehlinformationen im Ökosystem – etwa zum Treasury – positioniert. Auch diesmal betont er, dass Transparenz und zeitnahe Kommunikation wesentlich sind, um Fehlinterpretationen zu vermeiden und die Resilienz des Netzwerks zu stärken.

Im praktischen Betrieb bedeutet der Vorfall vor allem Robustheitstests für die Node-Landschaft: Mehr Client-Diversität, härtere Input-Validierungen, schnellere Auto-Update-Pfade und strengere Monitoring-Schwellen können ähnliche Edge-Cases schneller abfangen. Für Börsen und Wallets bleibt die Synchronisation der Node-Versionen und das Failover zwischen Relays zentral, um User-Disruption zu minimieren.