• Dänemark plant eine „Mark-to-Market-Besteuerung“ für Krypto-Anleger, bei der nicht realisierte Gewinne besteuert werden.
  • Die Gesetzesvorlage soll Anfang 2025 eingebracht werden und umfasst auch Meldepflichten für Krypto-Dienstleister.

Dänemark plant eine grundlegende Reform der Besteuerung von Kryptowährungen und wird als eines der ersten Länder weltweit voraussichtlich eine „Mark-to-Market-Besteuerung“ einführen. Diese Besteuerungsmethode sieht vor, dass Gewinne auf Kryptowährungen bereits vor einem tatsächlichen Verkauf versteuert werden. Dies bedeutet, dass nicht realisierte Gewinne oder Verluste auf jährlicher Basis steuerlich erfasst werden.

Diese Maßnahme wurde von Dänemarks Steuerrechtsrat in einem Bericht empfohlen, der die aktuellen Herausforderungen bei der Besteuerung digitaler Vermögenswerte beleuchtet.

Die bestehende Problematik liegt darin, dass Kryptowährungen nicht von zentralen Institutionen wie Regierungen oder Zentralbanken reguliert werden. Dies führt laut dem Steuerrechtsrat zu einer

„Asymmetrie in der Besteuerung von Gewinnen und Verlusten“,

die durch die vorgeschlagene Steuerreform beseitigt werden soll.

Neuer Ansatz: Besteuerung nicht realisierter Gewinne

Die Mark-to-Market-Besteuerung, die im Rahmen dieses Vorschlags vorgesehen ist, zielt darauf ab, Krypto-Investoren zur Kasse zu bitten, selbst wenn sie ihre Kryptowährungen noch nicht verkauft haben. Konkret werden Anleger auf die Preisänderungen ihrer digitalen Vermögenswerte am Ende jedes Steuerjahres Steuern zahlen müssen. Dies ist ein bedeutender Paradigmenwechsel, da bisher nur realisierte Gewinne – also solche, die durch den Verkauf von Krypto-Vermögenswerten entstehen – besteuert wurden.

Das dänische Ministerium für Steuern plant, die Empfehlungen des Steuerrechtsrats in eine Gesetzesvorlage zu integrieren, die Anfang 2025 dem Parlament vorgelegt werden soll. Neben der Mark-to-Market-Besteuerung wird erwartet, dass die Gesetzgebung auch strengere Berichtsanforderungen für Krypto-Dienstleister enthält. Diese Unternehmen müssen künftig Transaktionen ihrer Kunden dokumentieren und den Steuerbehörden melden, um die Einhaltung der neuen Regelungen zu gewährleisten.

Der dänische Kryptoanalyst Mads Eberhardt warnte in einem Kommentar auf der Plattform X, dass die geplante Steuer auf nicht realisierte Gewinne bis zu 42 % betragen könnte. Besonders besorgniserregend ist, dass die neuen Regelungen nicht nur zukünftige Transaktionen betreffen, sondern auch Kryptowährungen, die so weit zurückgehen wie der „Genesis Block“ von Bitcoin im Jahr 2009. Eberhardt fasste die Situation prägnant zusammen:

„Die Handschuhe sind ausgezogen. Das ist ein Krieg gegen Krypto.“

 

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