- Die spanische Großbank BBVA empfiehlt vermögenden Kunden, 3 bis 7 % ihres Portfolios in Kryptowährungen zu halten.
- BBVA erhielt im März die Zulassung, den Krypto-Handel in Spanien anzubieten und erweitert nun ihr Dienstleistungsangebot.
Die zweitgrößte Bank Spaniens, BBVA (Banco Bilbao Vizcaya Argentaria), empfiehlt ihren vermögenden Kunden, 3 bis 7 Prozent ihres Anlageportfolios in Kryptowährungen – vorrangig Bitcoin – zu halten. Das erklärte Philippe Meyer, Leiter für digitale und Blockchain-Lösungen bei BBVA Schweiz, auf einer Konferenz in London. Die exakte Quote richtet sich nach dem individuellen Risikoprofil der Kundschaft.
Meyer führte aus, dass die Bank seit September 2024 Bitcoin als Investmentoption diskutiert. Bei risikofreudigen Tradern wurde die Zielallokation inzwischen auf bis zu 7 % angehoben.
„Ein Anteil von 3 % in einem ausgewogenen Portfolio kann die Performance bereits signifikant steigern, ohne ein übermäßiges Risiko darzustellen“, sagte Meyer.
Die Klientel reagiert laut Meyer aufgeschlossen und zeigt kaum Bedenken hinsichtlich der Volatilität digitaler Assets.
Diese Empfehlung erfolgt, obwohl Institutionen wie die Europäische Zentralbank und die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) weiterhin vor Risiken im Kryptosektor warnen. Nach ESMA-Angaben meiden bislang 95 % der EU-Banken eigene Kryptoengagements.
Regulatorische Zulassung und Ausbau des Krypto-Angebots
BBVA handelt bereits seit 2021 mit Kryptowährungen und hat seine Beratungsaktivitäten im Spätherbst 2024 deutlich ausgebaut. Im März dieses Jahres erteilte die spanische Wertpapieraufsicht der Bank die offizielle Genehmigung, den Handel mit Bitcoin und Ether abzuwickeln.
Im Rahmen einer gestaffelten Einführung richtet BBVA die neuen Services zunächst an ausgewählte Kunden. In den kommenden Monaten soll die mobile App der Bank Funktionen zum Kauf, Verkauf und zur Verwaltung digitaler Vermögenswerte erhalten.
Der Ausbau erfolgt parallel zur vollständigen Umsetzung der EU-Verordnung Markets in Crypto-Assets (MiCA) bis Ende 2024. Unternehmen im Kryptobereich haben anschließend bis Juli 2026 Zeit, die dort festgelegten Anforderungen zu erfüllen.
Neben BBVA intensiviert auch die spanische Großbank Santander ihr Krypto-Engagement und prüft die Emission eigener Stablecoins, die an US-Dollar beziehungsweise Euro gekoppelt sein sollen.