• SIMD 228 könnte die Inflationsrate im Solana-Ökosystem auf 0,92 % senken; Validatoren stimmen bis Epoche 755 ab.
  • Kritiker warnen vor möglichen Auswirkungen niedrigerer Staking-Renditen auf das institutionelle Interesse im Vorfeld potenzieller Solana-ETF-Zulassungen.

Ein neuer Vorschlag zur Anpassung der Token-Emissionsrate von Solana, bekannt als SIMD 228, hat das Quorum erreicht, wobei etwa 70 % der Stimmen positiv ausfielen. Bei Annahme des Vorschlags würde die jährliche Inflationsrate auf 0,92 % gesenkt. Die Abstimmung soll innerhalb der nächsten 48 Stunden in Epoche 755 abgeschlossen werden.

Vorgesehene Änderungen durch SIMD 228

Gemäß Angaben des Research-Analysten Carlos auf X führt SIMD 228 ein dynamisches Modell ein, welches die SOL-Ausgabe in Abhängigkeit von der Staking-Quote anpasst. Bei Beibehaltung der aktuellen Staking-Quote von 64 % würde die Inflation während einer Übergangsphase auf 0,92 % reduziert.

Das System ist auch für niedrigere Staking-Quoten ausgelegt. Sinkt die Quote unter 50 %, erhöht sich die Emissionsrate. Bei einer Quote von 33,3 % übersteigt die Emission den derzeitigen festgelegten Zeitplan.

Zu den Initiatoren des Vorschlags gehören Tushar Jain und Vishal Kankani. Ihre Argumentation stützt sich darauf, dass die gegenwärtige Emissionsrate in der Wachstumsphase von Solana erforderlich war, während aktuell mehr Token emittiert werden, als zur Netzwerksicherheit notwendig sind.

https://x.com/0xcarlosg/status/1899570957389312444

Viele Befürworter sind der Ansicht, dass Solana mehr Token emittiert, als zur Vergütung der Validatoren notwendig ist. Das fixe Modell wurde in einer Phase entwickelt, in der die Transaktionsgebühren geringer waren, während diese Gebühren nun einen wesentlichen Beitrag zur Netzwerksicherheit leisten. Die gegenwärtige Systematik wird von einigen als ineffizient betrachtet, da sie zu einer unnötigen Token-Emission führt.

Des Weiteren wird argumentiert, dass inflationsbasierte Staking-Rewards Inhaber verwässern, die ihre Token nicht staken, ohne dabei die tatsächliche Nachfrage zu reflektieren. Ziel ist die Umstellung auf ein Modell, in dem Gebühren die Validator-Rewards und nicht die fortlaufende Inflation decken.

Ein zusätzlicher Faktor sind die Auswirkungen der Inflation auf den SOL-Kurs. Hohe Emissionsraten können Verkaufsdruck ausüben, welcher durch das neue Modell potenziell reduziert würde.

Bedenken gegen den Vorschlag

Kritiker, wie @smyyguy und @calilyliu, äußern Bedenken, dass niedrigere Staking-Renditen die institutionelle Akzeptanz beeinträchtigen könnten. Depotbanken und Emittenten von Exchange Traded Products (ETPs) erheben Gebühren für Staking-Services, und geringere Emissionen könnten deren Anreize mindern.

Ferner wird argumentiert, dass eine Inflationsänderung unmittelbar vor der möglichen Einführung von Solana-ETFs institutionelle Anleger abschrecken könnte. Bedenken werden auch bezüglich der Validator-Rentabilität geäußert, da kleinere Validatoren zur Deckung ihrer Betriebskosten auf Staking-Rewards angewiesen sind. Eine Reduktion der Token-Emission könnte deren Einnahmen beeinflussen.

Bei Beibehaltung der aktuellen Stimmverteilung wird SIMD 228 voraussichtlich in Epoche 755 verabschiedet. Die Umstellung auf das neue Inflationsmodell soll über einen Zeitraum von etwa 100 Tagen, verteilt auf 50 Epochen, erfolgen.

Zum Zeitpunkt der Berichterstattung liegt der Solana (SOL)-Kurs bei $123,60 mit einem 24-Stunden-Handelsvolumen von 4,35 Milliarden $. Der Kurs verzeichnete in den vergangenen 24 Stunden einen Anstieg von 0,81 %, während er in der letzten Woche um 17,09 % gefallen ist.

 

Wie wir bereits berichteten, hat der Vermögensverwalter Franklin Templeton einen Antrag für die Genehmigung eines auf Solana-basierenden Exchange Traded Fund (ETF) gestellt. Die Cboe BZX Exchange hat einen 19b-4-Antrag bei der SEC eingereicht, was einen bedeutenden Schritt im ETF-Zulassungsprozess darstellt. Dieser Antrag folgt auf Franklin Templetons jüngsten Antrag für einen XRP-Spot-ETF, was ein wachsendes institutionelles Interesse an digitalen Assets signalisiert.