- Tschechien verabschiedet ein Gesetz zur Steuerbefreiung von Krypto-Gewinnen nach dreijähriger Haltedauer.
- Die Tschechische Nationalbank erwägt die Aufnahme von Bitcoin in ihre Währungsreserven.
Die Tschechische Republik ein Gesetz verabschiedet, das die Krypto-Landschaft des Landes fundamental verändern könnte.
Präsident Petr Pavel unterzeichnete am 6. Februar 2025 eine Gesetzesvorlage, die Bitcoin und andere digitale Vermögenswerte von der Kapitalertragsteuer befreit, sofern sie länger als drei Jahre gehodlt werden.
Die neue Regelung, die Mitte 2025 in Kraft treten soll, richtet die steuerliche Behandlung von Kryptowährungen an der von traditionellen Wertpapieren aus.
Für private Trader bedeutet dies eine wesentliche Erleichterung: Gewinne aus dem Verkauf von Bitcoin und anderen digitalen Assets sind nach einer Haltefrist von drei Jahren vollständig von der Einkommensteuer befreit.
Darüber hinaus müssen Transaktionen bis zu einem Wert von 100.000 tschechischen Kronen (circa 4.000 Euro) pro Jahr nicht den Finanzbehörden gemeldet werden, was den administrativen Aufwand für Kleintrader erheblich reduziert.
Paradigmenwechsel in der Krypto-Regulierung
Die Gesetzesänderung markiert einen Paradigmenwechsel in der Krypto-Regulierung und steht im Kontrast zu den restriktiveren Ansätzen einiger EU-Nachbarn.
Während Länder wie Dänemark und Frankreich eine Besteuerung virtueller, nicht realisierter Krypto-Gewinne in Erwägung ziehen, setzt Tschechien auf ein liberales Modell, das langfristige Investitionen fördert und das Innovationspotenzial der Blockchain-Technologie anerkennt.
Die Implementierung dieser Steuerbefreiung ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Modernisierung des tschechischen Finanzsektors.
Sie steht im Einklang mit den Bestrebungen, die nationalen Vorschriften an die Markets in Crypto-Assets (MiCA) Regulierung der Europäischen Union anzupassen.
Dieser regulatorische Rahmen zielt darauf ab, einen einheitlichen Ansatz für Krypto-Assets in allen EU-Mitgliedstaaten zu schaffen und gleichzeitig Innovationen zu fördern und Trader zu schützen.
In einer parallel verlaufenden, ebenso bemerkenswerten Entwicklung prüft die Tschechische Nationalbank (CNB) die Möglichkeit, Bitcoin in ihre Währungsreserven aufzunehmen.
Gouverneur Aleš Michl argumentiert, dass die Nullkorrelation von Bitcoin mit Anleihen das Potenzial habe, die Attraktivität des Reserveportfolios zu steigern.
Dieser Vorstoß stößt jedoch auf Skepsis seitens des tschechischen Finanzministers Zbynek Stanjura, der die hohe Volatilität von Bitcoin als Risikofaktor anführt.
Während die Europäische Zentralbank unter Christine Lagarde sich vehement gegen die Aufnahme von Bitcoin in die Reserven von EU-Zentralbanken ausspricht, zeigt Tschechiens Vorgehen eine Offenheit gegenüber dem innovativen Potenzial digitaler Vermögenswerte.
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