• Die SEC hat ihre fast zweijährige Untersuchung gegen Gemini ohne Anklage beendet, nachdem sie zuvor eine Wells Notice ausgestellt hatte.
  • Cameron Winklevoss fordert Konsequenzen für die SEC-Mitarbeiter und eine Entschädigung für die durch die Ermittlungen verursachten Kosten.

Die Entscheidung der US-Börsenaufsicht SEC, die Ermittlungen gegen Gemini einzustellen, stellt einen weiteren wichtigen Schritt im Umgang mit den regulatorischen Herausforderungen der Kryptowährungsindustrie dar.

Diese Entwicklung folgt auf die Einstellung ähnlicher Untersuchungen gegen Unternehmen wie Coinbase, OpenSea, Robinhood und Uniswap.

Dennoch bleibt die Kritik an der SEC ungemildert, da die langen und kostspieligen Ermittlungen erhebliche finanzielle und operative Schäden verursacht haben.

Gemini wurde im Januar 2023 zusammen mit Genesis Global Capital wegen des Verdachts auf den Verkauf unregistrierter Wertpapiere im Rahmen des Earn-Programms angeklagt.

Dieses Programm ermöglichte Usern, Kryptowerte zu verleihen, um Erträge zu erzielen, brach jedoch zusammen, als Genesis im Zuge des Bärenmarktes 2022 die Auszahlungen einstellte.

Obwohl die SEC keine Anklage erhob, betonte sie, dass dies keine offizielle Entlastung darstelle und die Tür für zukünftige Maßnahmen offen bleibe.

Cameron Winklevoss, Mitgründer und Präsident von Gemini, äußerte sich kritisch gegenüber der SEC.

Er kritisierte die Behörde für die erheblichen rechtlichen Kosten und den Verlust an Produktivität, Kreativität und Innovation, den die Untersuchung verursacht habe.

Winklevoss schätzte die Kosten für Gemini auf zehn Millionen Dollar an rechtlichen Gebühren und Hunderte Millionen Dollar an verlorenen Chancen.

Er betonte, dass die SEC durch ihr Vorgehen gegen andere Kryptounternehmen und -projekte erhebliche wirtschaftliche Schäden verursacht habe, die sich nicht nur auf die Branche, sondern auch auf das gesamte Wirtschaftswachstum der USA auswirkten.

Kritik und Forderungen

Winklevoss forderte nicht nur eine öffentliche Entschuldigung, sondern auch konkrete Konsequenzen für die SEC-Mitarbeiter, die an den Ermittlungen beteiligt waren.

Er schlug vor, dass Mitarbeiter, die an solchen Untersuchungen beteiligt waren, öffentlich entlassen werden sollten.

Ihre Namen, Rollen und Handlungen sollten auf der SEC-Website veröffentlicht werden.

Darüber hinaus forderte er, dass die SEC die rechtlichen Kosten der betroffenen Unternehmen dreifach erstatten sollte, wenn sie ohne klare Regeln Ermittlungen einleitet.

Winklevoss argumentierte, dass solche Maßnahmen notwendig seien, um sicherzustellen, dass sich solche Vorfälle nicht wiederholen.

Er betonte, dass es unannehmbar sei, wenn eine Behörde wie die SEC die volle Macht der US-Regierung gegen junge Unternehmen in einer aufstrebenden Branche einsetzt und sich dann hinter einer anonymen Behörde versteckt.

Die Beteiligten hätten die Wahl gehabt, sich einer anderen Abteilung zuzuordnen oder zurückzutreten, anstatt gegen die Mission der SEC zu verstoßen.

Die Entscheidung der SEC, die Ermittlungen einzustellen, könnte ein Schritt in Richtung einer klaren Regulierung der Kryptowährungsindustrie sein.

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