- Strive Asset Management plant den Erwerb von 75.000 Bitcoin zu einem reduzierten Preis durch den Kauf notleidender Forderungen gegen die insolvente Börse Mt. Gox.
- Diverse Unternehmen, darunter die Basel Medical Group und DigiAsia, legen angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten und Bedenken hinsichtlich der US-Kreditwürdigkeit vermehrt Bitcoin-Reserven an.
Strive Asset Management, mitbegründet von Vivek Ramaswamy, kündigte Pläne zum Aufbau eines Bitcoin-Bestands von 75.000 Einheiten an. Dies soll durch den Erwerb notleidender BTC-Forderungen gegen die insolvente Kryptowährungsbörse Mt. Gox erfolgen. Die Strategie, die am 20. Mai in einer SEC-Einreichung offengelegt wurde, zielt darauf ab, Bitcoin unter Marktwert zu akquirieren, während das generelle Unternehmensinteresse an digitalen Vermögenswerten zunimmt.
Das Unternehmen ist hierfür eine Partnerschaft mit der 117 Castell Advisory Group LLC eingegangen, um Bitcoin-Ansprüche geltend zu machen, die zwar rechtlich anerkannt, von Mt. Gox jedoch noch nicht bedient wurden. Dieser Ansatz soll Strive ermöglichen, seinen Bitcoin-Anteil pro Aktie zu erhöhen, bevor die geplante umgekehrte Fusion (Reverse Merger) mit Asset Entities abgeschlossen wird.
Genehmigung der Aktionäre und regulatorische Anforderungen
Bevor Strive mit dem Erwerb der Mt. Gox-Forderungen fortfahren kann, muss die Zustimmung der Aktionäre eingeholt werden. Das Unternehmen plant, bei der US-Börsenaufsicht SEC umfassende Unterlagen einzureichen, in denen die detaillierten Bedingungen der geplanten Transaktionen dargelegt sind. Im Anschluss daran wird Strive die formelle Zustimmung der Aktionäre mittels einer Stimmrechtsvollmacht (Proxy Statement) einholen.
Der Zeitplan ist bei dieser Strategie ein kritischer Faktor. Mt. Gox hat eine Frist bis zum 31. Oktober für den Abschluss aller Gläubigerrückzahlungen festgelegt. Dadurch ergibt sich für Strive ein enges Zeitfenster, um die erforderlichen Genehmigungen einzuholen und den Akquisitionsplan umzusetzen.
Die Aktie von Asset Entities (ASST), dem Fusionspartner von Strive, verzeichnete am 20. Mai einen Kursanstieg von 18,2 %. Die Marktkapitalisierung des im Social-Media-Marketing tätigen Unternehmens stieg auf 122,1 Millionen US-Dollar. Dies entspricht einem Zuwachs von 1.170 % seit Bekanntgabe der geplanten Fusion mit Strive zu einer Bitcoin-Investmentgesellschaft.
Zunehmende Bitcoin-Adoption durch Unternehmen
Die Ankündigung reiht sich ein in einen breiteren Trend zum Aufbau von Bitcoin-Reserven durch Unternehmen. Wirtschaftliche Unsicherheiten und die Besorgnis über die Höhe der US-Staatsverschuldung veranlassen immer mehr Firmen, ihre Bilanzen durch Kryptowährungsanlagen zu diversifizieren.
Jüngste Entwicklungen untermauern diesen Trend. So trat die Basel Medical Group Ltd (NASDAQ: BMGL) in Exklusivverhandlungen über eine Bitcoin-Akquisition im Volumen von einer Milliarde US-Dollar ein, was eine strategische Neuausrichtung für das an der Nasdaq gelistete Unternehmen bedeutet.
Auch das in Singapur ansässige Unternehmen DigiAsia kündigte Pläne für einen initialen Bitcoin-Kauf im Wert von 100 Millionen US-Dollar an. Es verpflichtete sich zudem, bis zu 50 % künftiger Nettogewinne für den weiteren Ausbau seiner Bitcoin-Bestände zu verwenden. DigiAsia beabsichtigt ferner, Strategien zur Ertragsgenerierung aus seinen Kryptowährungsbeständen zu prüfen, einschließlich Kreditvergabe, Staking und der Entwicklung Krypto-basierter Finanzprodukte.
Die verstärkte Hinwendung von Unternehmen zu Bitcoin gewann nach der Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch Moody’s zusätzlich an Dynamik. Die Ratingagentur begründete ihren Schritt mit Bedenken hinsichtlich der steigenden Staatsverschuldung, was Unternehmen veranlasste, verstärkt nach alternativen Wertspeichern Ausschau zu halten.
Unterdessen sahen sich Investoren veranlasst, eine Sammelklage gegen Strategy (MSTR) einzureichen. Der Vorwurf lautet, das Unternehmen habe Aktionäre über Bilanzierungsänderungen getäuscht, was zu einem nicht realisierten Bitcoin-Verlust von 5,91 Milliarden US-Dollar und einem Aktienkursrückgang von 8,67 % geführt habe.