- Twenty One Capital plant einen Börsengang und will seinen operativen Cashflow konsequent zum Erwerb von Bitcoin einsetzen.
- Das Unternehmen entwickelt Bitcoin-basierte Finanzprodukte und beabsichtigt, auf Fremdkapital zu verzichten.
Twenty One Capital, ein auf Bitcoin fokussiertes Unternehmen, das vom Stablecoin-Emittenten Tether unterstützt wird, bereitet seinen Börsengang vor. Die Gesellschaft unter der Leitung von Strike-CEO Jack Mallers strebt eine Notierung unter dem Kürzel XSI an. Laut Mallers laufen die behördlichen Registrierungen, und das Management zeigt sich zuversichtlich, zeitnah die Zulassung zu erhalten.
Kern der Strategie ist es, aus dem laufenden Geschäft heraus kontinuierlich Bitcoin zu erwerben und zu halten. Statt auf Fremdfinanzierung zu setzen, will das Unternehmen nachhaltige Einnahmequellen aufbauen und die erzielten Überschüsse in BTC reinvestieren. Mallers betont, man wolle ein „selbsttragendes Bitcoin-Kraftwerk“ schaffen, verankert in der Kryptoindustrie.
Wachsende Bitcoin-Bestände aus Cashflow
Damit unterscheidet sich Twenty One Capital von Unternehmen wie Strategy, die Fremdkapital für ihre BTC-Käufe einsetzen. Mallers sieht den cashflow-finanzierten Ansatz als langfristiges Modell, das den Prinzipien solider Unternehmensführung und dem Bitcoin-Ethos der Selbstverwahrung näherkommt.
Die jüngsten Transaktionen untermauern die Ambitionen: Wie wir bereits berichteten, haben Tether und Bitfinex im Mai Bitcoin im Gegenwert von 2,7 Milliarden US-Dollar an Twenty One Capital übertragen. Damit soll das Fernziel unterstützt werden, langfristig 420.000 BTC zu halten. Bereits zuvor hatte das Unternehmen 4.812 BTC akkumuliert und sich unter die größten Corporate-Holder geschoben; weitere Zukäufe führten es zuletzt an die Spitze.
Über die reine Akkumulation hinaus arbeitet das Team an vollständig Bitcoin-basierten Finanzinstrumenten, darunter Kreditmodelle und Kapitalmarktprodukte. Ziel ist es, Alternativen zur klassischen Unternehmensfinanzierung zu bieten und dabei die Transparenz sowie Sicherheit des Bitcoin-Netzwerks zu nutzen.
Diese Angebote sollen einen strukturellen Wandel in der Unternehmensfinanzierung befördern. Mallers verweist auf laufende Gespräche mit der SEC und zeigt sich vorsichtig optimistisch, dass das regulatorische Umfeld in den USA mittelfristig kryptofreundlicher werden könnte.
Wachstum ohne Fremdkapital
Mit der Rückendeckung von Tether und einem klaren Fokus auf „Bitcoin pro Aktie“ zielt Twenty One Capital darauf ab, Shareholder-Value an das Wachstum digitaler Vermögenswerte zu koppeln. Jeder Schritt, so Mallers, werde unter diesem Aspekt geprüft; es gehe nicht um momentanen Hype, sondern um dauerhaften Unternehmenswert.
Sollte die Notierung genehmigt werden, könnte das Unternehmen einen Meilenstein für die institutionelle Bitcoin-Adoption setzen. Seine cashflow-finanzierte BTC-Strategie dürfte als Blaupause für andere Firmen dienen, die ihre Bilanz künftig stärker auf Kryptowährungen ausrichten wollen.
Parallel dazu intensivieren Coinbase und Tether ihre Lobbyarbeit bei demokratischen Abgeordneten, um kryptofreundliche Gesetzesinitiativen – wie den „Genius Act“ – voranzutreiben.