• Der US-Senat hat das 3,3 Billionen US-Dollar schwere Steuer- und Ausgabengesetz von Donald Trump verabschiedet; der Bitcoin-Kurs sprang daraufhin kurzzeitig auf fast 106.000 US-Dollar.
  • Das Paket sieht keine Krypto-Steuerreformen vor, erhöht aber die Schuldenobergrenze – ein Umfeld, das weitere Anleger in Richtung Bitcoin treiben könnte.

In einem knappen Sieg für Ex-Präsident Donald Trump und die republikanische Mehrheit hat der US-Senat das umstrittene Steuer- und Ausgabengesetz im Volumen von 3,3 Billionen US-Dollar verabschiedet, offiziell „One Big Beautiful Bill“ genannt. Das Votum passierte die Kammer, nachdem Vizepräsident JD Vance die entscheidende Stimme abgegeben und das Patt mit 51 zu 50 auflöste.

Unmittelbar nach der Abstimmung kletterte Bitcoin nahe die Marke von 106.000 US-Dollar. Zum Redaktionsschluss notiert der BTC-Kurs bei 105.958,17 US-Dollar, ein Rückgang von 0,97 % binnen 24 Stunden.

Rückenwind für Bitcoin

Das Gesetz bringt Steuersenkungen von 4,5 Billionen US-Dollar und Einsparungen von 1,2 Billionen US-Dollar, enthält jedoch keine relevanten Änderungen für die Besteuerung digitaler Vermögenswerte. Befürworter argumentieren, dass der Entwurf das Wertversprechen von Bitcoin stärke: Ohne feste Kreditobergrenze könnten Inflationssorgen Investoren in Vermögenswerte mit begrenztem Angebot treiben.

Der Krypto-Jurist John Deaton sprach von einer „wandelnden Werbetafel“ für Bitcoin. BitMEX-Mitgründer Arthur Hayes betonte, dass das Paket die anhaltende Geldschöpfung der US-Regierung bestätige und damit das Argument für BTC untermauere.

Der jüngste Kurssprung reflektiert diese Einschätzung: Die rasche Erholung über die Schwelle von 106.000 US-Dollar signalisiert zunehmende Überzeugung, dass makroökonomische Verschiebungen digitale Assets begünstigen.

Krypto-Initiativen ausgeklammert

Trotz anfänglicher Hoffnungen der Branche enthält die Endfassung keine spezifischen Steuererleichterungen für Kryptowährungen. Senatorin Cynthia Lummis hatte Entwürfe vorgelegt, um die Belastung für Nutzer, Miner und Staker zu reduzieren.

Unter anderem schlug sie vor, die Doppelbesteuerung von Bitcoin-Mining– und –Staking-Erträgen abzuschaffen sowie Transaktionen bis 300 US-Dollar (oder 5.000 US-Dollar jährlich) steuerfrei zu stellen. Keiner der Vorschläge schaffte es in die finale Vorlage – ein Dämpfer für Branchenvertreter, die auf regulative Klarheit gehofft hatten.

Dennoch deutet das umfassende Gesetzespaket auf ein Umfeld hin, in dem höhere Staatsverschuldung und zusätzliche Dollar-Liquidität Anleger vermehrt zu Alternativen wie Bitcoin oder Gold als Absicherung treiben könnte. Der Gesetzentwurf wandert nun ins Repräsentantenhaus, wo weitere Beratungen anstehen. Bei Zustimmung wäre es eine der umfassendsten Steuerreformen der jüngeren US-Geschichte.

Wie bereits berichtet, gerieten Donald Trump und Tesla-Chef Elon Musk zuvor öffentlich aneinander: Trump drohte mit Kürzungen bei Musks Regierungsaufträgen, nachdem Musk das Ausgabenpaket wegen eines zusätzlichen Defizits von 2,5 Billionen US-Dollar kritisiert hatte. Der Streit hat sich jedoch nach nicht mal 48h wieder beruhigt und für eine Stabilisierung an den Kryptomärkten gesorgt.