• BlackRock entwickelt digitale Ledger-Anteile für seinen Treasury-Fonds, die Blockchain zur Eigentumsverifizierung nutzen, während traditionelle Aufzeichnungen beibehalten werden.
  • Große Vermögensverwalter adaptieren zunehmend die Blockchain-Technologie, und der Markt für die Tokenisierung von Staatsanleihen hat inzwischen einen Wert von über 6 Milliarden US-Dollar.

Der Vermögensverwaltungsriese BlackRock hat bei der Securities and Exchange Commission (SEC) einen Antrag eingereicht, um Anteile auf Basis der Digital-Ledger-Technologie (DLT) zu schaffen, um seinen BLF Treasury Trust Fund zu verfolgen. Das am 29. April eingereichte Formular N-1A skizziert einen neuen Ansatz, die Blockchain-Technologie zur Führung paralleler Eigentumsnachweise zu nutzen, ohne eine vollständige Tokenisierung durchzuführen.

Der BLF Treasury Trust Fund (TTTXX) hält über 150 Millionen US-Dollar an Vermögenswerten, die hauptsächlich in US-Staatsanleihen (Treasury Bills) und Barmitteln investiert sind. Im Rahmen des neuen Systems wird BlackRock traditionelle Bucheinträge (book-entry records) als offizielles Eigentumsverzeichnis führen und gleichzeitig die Blockchain-Technologie als Transparenzinstrument zur Eigentumsverifizierung implementieren.

Institutioneller Fokus mit hoher Eintrittsschwelle

BlackRock hat eine signifikante Eintrittsbarriere für die DLT-Anteile festgelegt, die eine Mindestanfangsinvestition von 3 Millionen US-Dollar erfordert. Die Anteile werden ausschließlich über BlackRock Advisors und The Bank of New York Mellon (BNY) erhältlich sein.

Der Antrag schlägt weder ein Ticker-Symbol noch eine Verwaltungsgebührenstruktur für die DLT-Anteile vor. Im Gegensatz zu BlackRocks früherem BUIDL-Fonds (BlackRock USD Institutional Digital Liquidity Fund) werden diese Anteile nicht vollständig tokenisiert, sondern dienen stattdessen als Verifizierungsmechanismus für Eigentumsnachweise.

BNY Mellon wird bei der Implementierung eine entscheidende Rolle spielen und die Blockchain-Technologie nutzen, um für seine Kunden eine gespiegelte Aufzeichnung (mirror record) des Anteilsbesitzes zu erstellen.

Vermögensverwalter setzen auf Blockchain-Lösungen

BlackRocks Antrag folgt einem ähnlichen Schritt von Fidelity, das am 21. März einen Antrag zur Notierung einer Ethereum-basierten OnChain-Anteilsklasse einreichte. Fidelitys Angebot zielt darauf ab, den Treasury Digital Fund (FYHXX) abzubilden, einen 80-Millionen-Dollar-Fonds, der fast ausschließlich aus US-Staatsanleihen besteht, mit einem erwarteten Inkrafttreten am 30. Mai.

Fidelitys Antrag zur Registrierung einer tokenisierten Version des Fidelity Treasury Digital Fund. Quelle: Securities and Exchange Commission

Der Markt für die Tokenisierung von Staatsanleihen (Treasury Tokenization) ist auf 6,16 Milliarden US-Dollar angewachsen, wobei BlackRocks BUIDL-Fonds mit 2,55 Milliarden US-Dollar führend ist. Franklin Templetons Franklin OnChain US Government Money Fund (BENJI) hat über 700 Millionen US-Dollar an Real-World Assets (RWA) gesichert.

Marktkapitalisierungen von Blockchain-basierten Treasury-Produkten. Quelle: rwa.xyz

Ethereum bleibt die dominante Blockchain für die Tokenisierung von Staatsanleihen (Treasury Asset Tokenization) mit Vermögenswerten von über 4,55 Milliarden US-Dollar, gefolgt von den Netzwerken Stellar und Solana mit 474,9 Millionen bzw. 274,5 Millionen US-Dollar.

BlackRock CEO Larry Fink hat sich lautstark über das transformative Potenzial der Tokenisierung von Real-World Assets (RWA) zur Revolutionierung von Investmentpraktiken geäußert. Dieser jüngste Antrag stellt einen weiteren Schritt in der zunehmenden Erforschung von Blockchain-Anwendungen im traditionellen Finanzwesen durch die Wall Street dar.

In einer weiteren Entwicklung erreichte BlackRocks Bitcoin-Spot-ETF iShares Bitcoin Trust (iBIT) am Montag [Anm. d. Red.: 28. April 2025] einen neuen Meilenstein. Mit Nettozuflüssen von über 1 Milliarde US-Dollar an nur einem Handelstag unterstreicht das Produkt das wachsende institutionelle Interesse an BTC.