- Cardano verlässt sich nicht mehr ausschließlich auf Hydra, sondern setzt auf einen mehrschichtigen Skalierungsansatz mit vier eigenständigen Projekten, die unterschiedliche Anwendungsfälle adressieren.
- Die neue Strategie fokussiert sich auf Interoperabilität der Lösungen und darauf, Liquidität netzwerkweit statt in isolierten Protokollen anzuziehen.
Input Output Research und die Intersect Research Working Group haben am 24. Juni eine umfassende Skalierungs-Roadmap veröffentlicht, die einen grundlegenden Kurswechsel in Cardanos Wachstumspfad markiert. Statt exklusiv auf Hydra zu setzen, tritt die ADA-Blockchain in ein Multiprotokoll-Ökosystem ein.
Das Forschungspapier unterstreicht Cardanos Engagement für interoperable Layer-2-Lösungen, die Durchsatzbeschränkungen überwinden und gleichzeitig das Sicherheitsniveau der Mainchain bewahren. Mehrere unabhängige Projekte agieren künftig als komplementäre, nicht konkurrierende Skalierungsmechanismen.
Entwicklung des Hydra-Protokolls und neue Komponenten
Hydra wird mit drei Komponenten weiterentwickelt, die unterschiedliche Skalierungsanforderungen abdecken. Hydra Heads fungieren als State-Channels für kleine Teilnehmergruppen, während Hydra Tails – rollup-inspirierte Konstrukte unter zentralisierter Verwaltung – höhere Transaktionsvolumen adressieren.
Neu ist die Inter-Head-Funktionalität, die virtuelle Kanäle zwischen mehreren Heads schafft. Zusätzliche Tools optimieren Routing-Logik und Transaktionsprüfung, ohne die Privatsphäre zu kompromittieren. Damit bleibt Layer-1-Sicherheit gewahrt, während Abwicklungen off-chain erfolgen.
Fergie Miller, Director of Research Partnerships, betont, dass das erweiterte Framework die Abrechnungsfinalität garantiert. Spezialisierte Komponenten adressieren gezielt einzelne Anwendungsfälle, anstatt eine universelle Lösung zu erzwingen.
Das erweiterte Ökosystem umfasst vier zentrale Skalierungsinitiativen. Midgard von Anastasia Labs adaptiert optimistische Rollups für Cardanos erweitertes UTXO-Modell und verspricht deterministische Betrugsnachweise bei schlanker Governance; ein Mainnet-Start ist vor Jahresende geplant.
zkFold SA entwickelt eine Zero-Knowledge-Rollup-Technologie, die Hunderte Transaktionen in einer einzigen Layer-1-Einreichung bündelt und nahezu sofortige Finalität bei geringerer Bandbreite erreicht. Das öffentliche Testnet soll noch dieses Jahr live gehen. Eryx ZK Bridge ermöglicht kettenübergreifende Kommunikation via integrierter Zero-Knowledge-Bridge-Technik und greift dabei auf Know-how aus Zcash und StarkNet zurück.
Gummiworm von Sundae Labs skaliert horizontal mit Rollups nach Hydra-Vorbild. Durch die Trennung von Ausführung und Verwahrung bleibt Liquidität über mehrere Heads hinweg composable; atomare Swaps bleiben erhalten.
Strategischer Schwerpunkt: Interoperabilität und Kapitaleffizienz
Die Arbeitsgruppe definiert drei Kernbereiche für erfolgreiche Skalierung: Erstens verhindern gemeinsame Interoperabilitätsstandards eine Fragmentierung und ermöglichen den reibungslosen Wechsel zwischen Rollups – ein Kontrast zu den heutigen Herausforderungen des Ethereum-Ökosystems.
Zweitens bleibt Kapitaleffizienz zentral: Bonding-Mechanismen und protokollübergreifende Composability sollen Liquidität im gesamten Netzwerk beweglich halten und so die Adoptionshürde gesperrter Vermögenswerte senken.
Drittens verlangen steigende Sicherheitsanforderungen mathematisch belastbare Garantien. Die wachsende Zero-Knowledge-Community muss immer komplexere kryptografische Schaltkreise prüfen, um die Netz-Integrität zu sichern.
Zum Redaktionsschluss notiert der ADA-Kurs bei $ 0,56 und verzeichnet einen Rückgang von 2 % in den vergangenen 24 Stunden.
Parallel verzeichnet Cardano seit der Bestätigung des Midnight-Glacier-Snapshot eine stark gestiegene Social-Media-Präsenz. Gründer Charles Hoskinson hatte den Abschluss des Snapshots Anfang dieser Woche bestätigt.