• Chainlink weitet seine Präsenz mit 62 frischen Integrationen aus – vom Oracle-Einsatz über Payment-Abstraktion bis zu RWA-Projekten auf 24 Netzwerken.
  • SmartCon in New York erhält prominente Unterstützung durch Fidelity, FTSE Russell, Google Cloud und GLEIF, was die Brücke zu institutioneller Nutzung unterstreicht.

Die Oracle– und Interoperabilitätsplattform Chainlink meldet in ihrer wöchentlichen Übersicht 62 neue Integrationen in acht Services über 24 Blockchains – von Arbitrum und Base über BNB Chain, Ethereum, Optimism und Polygon bis hin zu Solana und TON.

Die Bandbreite reicht von Preis- und Daten-Feeds über Cross-Chain-Messaging bis zur Payment-Abstraktion sowie ersten Bausteinen in Real-World-Asset-(RWA)-Programmen. Zu den jüngsten Integrationen zählen u. a. AllUnity, Apex, Bean, Euler, Inverse Finance, Lendefi, Lombard, Ondo, Folks Finance, Curvance, Interport, Reservoir, Sherpa, Solv, Stellar und weitere Projekte aus DeFi, Handel, Kreditvergabe und Infrastruktur.

Parallel zur Ausweitung des Partnernetzes kündigte Chainlink für seine jährliche Entwickler- und Branchenkonferenz SmartCon in New York Gold-Sponsoren aus dem institutionellen Umfeld an: Fidelity, FTSE Russell, Google Cloud und die Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF). Die Konferenz will die Konvergenz von TradFi und DeFi adressieren – mit Fokus auf Datenqualität, Compliance-Funktionen und Skalierbarkeit für den produktiven Einsatz verteilter Systeme.

Einordnung: Oracles als Fundament für RWA und Payment-Flows

Die wachsende Zahl produktiver Integrationen spiegelt die Rolle verifizierbarer Daten und Automatisierung im aktuellen Marktumfeld wider. Für Banken, Broker, Stablecoin-Emittenten und DeFi-Protokolle sind drei Punkte zentral. Erstens robuste Preis- und Ereignisfeeds mit Ausreißerfiltern und mehrschichtigen Signaturketten, um Marktrisiken in Echtzeit zu steuern.

Zweitens Compliance-By-Design, etwa über Policy-Kontrollen und Attestierungs-Lösungen (inklusive GLEIF-verankerter Identifikatoren), die KYC/AML-Vorgaben mit selektiver Offenlegung verbinden. Drittens Programmability: Mit Modulen wie Payment Abstraction lassen sich Fiat-ähnliche Abläufe – Rechnungsabgleich, Escrow, Meilenstein-Freigaben – on-chain abbilden, während die zugrunde liegende Gas- und Netzwerklogik abstrahiert wird.

Für das entstehende RWA-Segment sind verlässliche Oracles Voraussetzung, um Cashflows, Sicherheiten und Corporate-Actions (Zinsen, Rückzahlungen) prüfbar mit on-chain-Assets zu verknüpfen. Die enge Präsenz auf großen L1/L2-Netzwerken senkt Integrationskosten für Emittenten, die RWAs in Retail- und institutionelle Kanäle bringen wollen, und mindert das Risiko fragmentierter Datenpfade.

Marktreaktionen und Community-Debatte

In der Community wird die Kluft zwischen technologischer Traktion und Kursentwicklung erneut kontrovers diskutiert. Ein vielbeachteter Kommentar verwies auf die Bedeutung der Standardschiene und die Frage, welche Rolle das LINK-Token im Betrieb der Chainlink-Dienste spielt. Dabei steht das Token-Utility-Modell – von Zahlungs- und Staking-Mechanik bis zur „universellen Gas“-Narrative – zunehmend im Mittelpunkt der Bewertung, sobald Marktstruktur-Regeln greifen und unternehmensseitige Workloads live gehen.

Für professionelle Investoren bleiben die harten Metriken entscheidend: Anzahl und Qualität produktiver Integrationen, On-chain-Gebührenflüsse, SLA-Erfüllung (Verfügbarkeit, Latenz, Manipulationsresistenz) sowie die Transparenz über Preis-Quellen, Sicherheitsprozesse und Governance. Auf dieser Basis wird sich zeigen, inwieweit die heute gemeldeten Partnerschaften – von Fidelity bis GLEIF – in wiederkehrende Nutzung und skalierbare Erträge überführen.