• Die Übernahme von Hidden Road durch Ripple könnte eine Abkehr von etablierten Netzwerken wie SWIFT signalisieren.
  • XRP-Anwalt Bill Morgan deutet an, dass Ripple und SWIFT trotz ihrer Unterschiede weiterhin parallel operieren werden.

Während die Spekulationen über eine mögliche Kooperation zwischen Ripple und SWIFT zunehmen, hat sich eine prominente Persönlichkeit der XRP-Community gegen derartige Erwartungen positioniert. Laut Arthur war Ripples ursprüngliche Zielsetzung nie die Integration in traditionelle Finanzsysteme wie SWIFT.

Er erläuterte, dass Ripple entwickelt wurde, um eine Alternative zu einem, wie er es nannte, obsoleten System zu bieten, und bezog sich dabei auf das langsamere und kostspieligere System von SWIFT. Arthur fügte hinzu, dass Ripples Strategie stets darauf ausgerichtet war, schnellere und transparentere globale Zahlungslösungen zu schaffen. Er sagte auch, dass Ripples Ziel nicht die Fusion mit der alten Infrastruktur sei, sondern die Bereitstellung überlegener und effizienterer Optionen.

Die Übernahme von Hidden Road deutet auf eine neue Ausrichtung hin

Arthur wies des Weiteren auf die kürzliche Akquisition des Prime-Brokerage-Unternehmens Hidden Road durch Ripple hin. Seiner Ansicht nach ermöglicht dieser Schritt Ripple den Zugang zu entscheidenden Finanzdienstleistungen wie Clearing, Verwahrung und Devisenhandel. Er führte aus:

„Dieser Deal signalisiert, dass Ripple SWIFT nicht mehr braucht.“

Arthur erklärt, dass die Akquisition verdeutlicht, dass sich Ripple auf den Aufbau seiner eigenen Infrastruktur konzentriert, anstatt auf traditionelle Finanznetzwerke angewiesen zu sein. Er stellt dazu klar, dass diese Expansion es Ripple ermöglicht, Dienstleistungen direkt an Institutionen zu erbringen und somit die Notwendigkeit für etablierte Systeme zu eliminieren.

Ein weiterer Aspekt von Arthurs Kommentaren betraf die Rolle von SWIFT im globalen Finanzwesen. Er erwähnte, dass das Netzwerk als Kontrollinstrument eingesetzt wurde, insbesondere in Zeiten von Sanktionen. Dies habe SWIFT für Regionen, die nach finanzieller Unabhängigkeit strebten, unattraktiv gemacht.

Er beschrieb Ripples Ansatz als dezentralisiert und zensurresistent, was ihn seiner Ansicht nach für Institutionen in Schwellenländern attraktiver macht. Arthur wies auch darauf hin, dass Ripple nicht die Genehmigung traditioneller Systeme anstrebe, sondern dass Finanzinstitute nun die Werkzeuge von Ripple für ihre eigenen Geschäfte erkundeten. Als Gründe für diesen Wandel nannte er Funktionen wie intelligentes Liquiditätsrouting und tokenisierte Vermögenswerte.

Rechtsexperte schlägt einen Mittelweg vor

Bill Morgan vertritt eine andere Ansicht. Während er die Logik hinter Arthurs Meinung grundsätzlich versteht, merkte Morgan an, dass Ripple durchaus Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit SWIFT in bestimmten Bereichen hat:

„Es könnte immer noch Raum für eine Zusammenarbeit oder sogar eine parallele Nutzung geben.“

Morgan brachte die Idee eines kombinierten Ansatzes ins Spiel, bei dem die Technologie von Ripple die bestehenden Systeme ergänzen und nicht vollständig ersetzen könnte. Diese Perspektive eröffnet die Möglichkeit, dass beide Plattformen unterschiedliche Bedürfnisse innerhalb desselben Ökosystems bedienen könnten.

Wir wir bereits berichteten, steht der langwierige Rechtsstreit zwischen Ripple und der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC vor einem finalen Vergleich. Am 16. April 2025 genehmigte das U.S. Court of Appeals for the Second Circuit einen gemeinsamen Antrag auf Aussetzung des Berufungsverfahrens.