• Paul Atkins stellt die Schaffung eines innovativen Ordnungsrahmens für die Regulierung von Kryptowährungen in Aussicht und kritisierte frühere Ansätze als innovationsfeindlich.
  • Die SEC hat bereits einen Kurswechsel in ihrer Kryptopolitik vollzogen, indem sie Durchsetzungsmaßnahmen zurücknahm und eine Arbeitsgruppe für den Dialog mit der Branche ins Leben rief.

Der Vorsitzende der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC, Paul Atkins, kündigte bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit Amtsantritt Pläne zur Entwicklung eines zielgerichteten Ordnungsrahmens für digitale Vermögenswerte an. Im Rahmen eines Krypto-Roundtables am Freitag hob Atkins die enormen Vorteile hervor, die Kryptowährungen für die Märkte mit sich bringen:

„Ich freue mich darauf, mit den Marktteilnehmern in den Dialog zu treten und gemeinsam mit Kollegen aus der Administration von Präsident Trump sowie dem Kongress einen rationalen und zweckdienlichen Ordnungsrahmen für Krypto-Vermögenswerte zu etablieren“,

erklärte Atkins im Rahmen des Roundtables der SEC-Arbeitsgruppe für Kryptowährungen.

Neue Führung signalisiert regulatorischen Kurswechsel

Der neue SEC-Vorsitzende kritisierte die bisherigen Regulierungsansätze unter der Biden-Administration mit der Begründung, diese hätten Unsicherheit erzeugt, welche die Innovation im Sektor der digitalen Vermögenswerte behindert habe.

„Die Innovation ist bedauerlicherweise in den letzten Jahren aufgrund von Markt- und Regulierungsunsicherheiten unterdrückt worden, zu denen die SEC unglücklicherweise beigetragen hat“,

merkte Atkins bei der Veranstaltung an. Seit dem Ausscheiden Genslers im Januar hat die SEC ihre Haltung gegenüber Kryptowährungen wie Bitcoin und XRP modifiziert. Die Behörde widerrief kontroverse Bilanzierungsleitlinien, nahm Durchsetzungsmaßnahmen gegen bedeutende Krypto-Unternehmen wie Ripple zurück und rief eine Arbeitsgruppe für Kryptowährungen ins Leben, um den Dialog mit der Branche zu führen.

Branchenhintergrund prägt Herangehensweise

Atkins bringt umfassende Arbeitserfahrung in seine neue Position ein. Er war bereits von 2002 bis 2008 unter Präsident George W. Bush als SEC Commissioner tätig. Nach seinem Ausscheiden aus dem Staatsdienst gründete er 2009 Patomak Global Partners, ein Beratungsunternehmen, dessen Klientel Banken, Kryptowährungsbörsen sowie Plattformen für dezentrale Finanzdienstleistungen (DeFi) umfasst.

Seine Berufung stellt eine deutliche Abkehr von der regulatorischen Philosophie des Amtsvorgängers Gary Gensler dar. Unter Gensler verfolgte die SEC einen aggressiven Enforcement-Kurs, argumentierte, die meisten Kryptowährungen seien als Wertpapiere einzustufen, und belangte führende Plattformen wegen unterlassener Registrierung bei der Behörde.

Atkins wurde Anfang dieser Woche offiziell als Vorsitzender vereidigt, nach seiner Nominierung durch Präsident Trump und der nachfolgenden Bestätigung durch den Senat. Bereits während seines Bestätigungsverfahrens hatte er die Etablierung klarer Regularien für digitale Vermögenswerte als eine Toppriorität für seine Amtszeit an der Spitze der SEC bezeichnet.